Borreliose und FSME Hirnhautentzündung
Zeckenstich / Zeckenbiss und die möglichen Folgen
Jeder weiß, dass ein Zeckenbiss nicht nur unangenehm ist, sondern auch extreme Gefahren mit sich bringen kann. Hier lesen Sie, welche übertragbaren Infektionskrankheiten durch einen Zeckenbiss verursacht werden können. Zu den ernsthaften Folgekrankheiten von Zeckenbissen zählen u. a. "FSME" (auch "Zecken-Hirnhautentzündung" genannt) sowie auch die Krankheit Lyme-Borreliose.
FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis)
Diese Krankheit wird durch das FSME Virus ausgelöst, das durch die Stiche der Zecken übertragen wird und eine entzündliche Erkrankung der Hirnhäute oder des Gehirns hervorruft. Die Inkubationszeit beträgt etwa 7 – 14 Tage. Wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, gestaltet sich eine Therapie schwierig, da es noch keine besondere Therapie gegen diese Viren gibt.
Typische Anzeichen für FSME sind grippeartige Beschwerden, die mit Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeiner Abgeschlagenheit, Fieber sowie Appetitlosigkeit und Übelkeit einhergehen. Bei einigen Menschen können nach einer symptomfreien Zeit von ca. einer Woche erneutes Fieber und starke Kopf- und Gliederschmerzen zusammen mit neurologischen Symptomen auftreten. Bei einem Verdacht eines Zeckenstiches ist der Arzt darüber zu informieren und dieser kann anhand von Laboruntersuchen spezielle Antikörper nachweisen, die auf eine FSME Erkrankung hindeuten. Auch eine Kernspintomografie kann zusätzlich Aufklärung bieten. Die nachfolgende Therapie behandelt die Komplikationen der Krankheit und lindert die Beschwerden.
Eine Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch ist bei dieser Krankheit nicht gegeben.
Wichtig, um diese Krankheit zu vermeiden, sind zunächst vorbeugende Maßnahmen gegen Zeckenstiche notwendig. Ob eine FSME Schutzimpfung sinnvoll ist, kann man nich pauschal sagen und muss fallweise entschieden werden. Dazu gibt es hier weitere Infos.
Lyme Borreliose
Diese Infektionskrankheit kann durch einen Zeckenstich übertragen werden. Das Krankheitsbild verläuft in mehreren Stadien, die zu Hautveränderungen an der Einstichstelle, entzündlichen Prozessen an den Gelenken und zu Schädigungen des Nervensystems führen können. Auch eine symptomfreie Infektion ist hier möglich. Die Inkubationszeit kann mit Tagen, Wochen bis zu mehreren Monaten stark variieren. Wichtig ist es, die Einstichstelle regelmäßig auf etwaige Veränderungen zu kontrollieren und bei den ersten Anzeichen von Veränderungen sofort einen Arzt aufzusuchen. Mit einer entnommenen Blutprobe kann der Arzt diese auf Antikörper untersuchen und entsprechende Therapiemaßnahmen je nach Schwere der Erkrankung einleiten.
Es gibt bislang keine vorbeugende Schutzimpfung gegen Borreliose in Deutschland.
Zecken sind gefährliche Krankheitsüberträger auf Menschen sowie auf Haustiere. Nach einem Aufenthalt in der Natur sollte der gesamte Körper nach Anzeichen von Zecken abgesucht werden. Da auch Haustiere Zecken übertragen können, ist es wichtig, auch diese regelmäßig und besonders nach dem Spaziergang nach Zecken abzusuchen. Ansonsten kann die Gefahr bestehen, dass das Haustier die Zecken auf den Menschen überträgt. Um das Risiko einer Infektion möglichst gering zu halten, ist es wichtig, dass beim Entdecken einer Zecke diese sofort entfernt wird, weil das Infektionsrisiko auch von der Saugdauer der Zecke abhängt und deshalb hier schnelles Handeln geboten ist.
Keinesfalls dürfen Zecken mit der Hand beseitigt werden, da hier die Gefahr einer Quetschung besteht und dabei aus dem Darm der Zecke Krankheitserreger in die Wunde des Menschen gelangen können.
Alte Hausmittel sollten niemals zur Entfernung einer Zecke verwendet werden, da auch hier Krankheitserreger der Zecke in die Verletzung eindringen können und eine ernsthafte Infektion hervorgerufen werden kann. Um dies zu vermeiden, sollten nur spezielle Zeckenpinzetten, Zeckenzangen oder Zeckenkarten verwendet werden und die beiliegenden Hinweise genau beachtet werden.
Die Zecke darf nicht gedreht werden, sondern muss ganz vorsichtig direkt an der Haut gegriffen werden und dann behutsam herausgezogen werden. Beim gewaltsamen Herausziehen oder beim Drehen kann ein Teil der Zecke in der Wunde verbleiben und es kann dadurch zu Infektionen und Entzündungen kommen.
Nach dem Beseitigen der Zecke ist es wichtig, die Stelle gründlich zu desinfizieren, um Entzündungen zu vermeiden. Ist ein Teil der Zecke in der Wunde zurück geblieben oder kommt es zu entzündlichen Reaktionen oder sonstigem Unwohlsein sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Zecken können ernsthafte Überträger von Infektionskrankheiten sein, die für den Menschen gefährlich sind. Aber nicht jeder Zeckenstich bedeutet automatisch einen Ausbruch einer ernsthaften Krankheit.