Zeckenentfernung nach einem Zeckenbiss
Zecke fachgerecht entfernen - Infos zum richtigen Verhalten nach einem Zeckenbiss
Wer von einer Zecke gebissen wurde, sollte erst einmal ruhig bleiben. In Panik verfallen macht die Situation nicht besser. Auf keinen Fall sollten alte Hausmittel angewandt werden wie Klebstoff oder Öl. Mit diesen Methoden werden nur Teile der Zecke entfernt. Am besten verwendet man eine gute spitze Pinzette, eine professionelle Zeckenzange, einen Zeckenhaken oder eine Zeckenkarte. Diese nützlichen Werkzeuge gibt es für wenig Geld und für Mensch und Tier in jeder Apotheke oder hier zu kaufen.
Vorgehensweise:
Zuerst sollte man wissen, dass Behauptungen "die Zecke im oder gegen den Uhrzeigersinn herauszudrehen" reine Ammenmärchen sind, die sogar gefährlich werden können. Zecken besitzen Beisszangen, aber keinerlei Gewinde.
Entfernung mit einer Pinzette:
Die Zecke sollte mit einer spitzen, leicht gebogenen Pinzette - vorne an den Beisswerkzeugen und so nahe wie möglich an der Haut - gegriffen werden (ohne sie dabei zu zerquetschen). Dann die Zecke langsam und konsequent herausziehen (nicht in einem Ruck herausreissen!). Dabei ist darauf zu achten, dass die Zecke auch eine Chance, hat ihre Beisszangen von selber zu lösen. Wenn die Zecke merkt, dass man sie herausziehen will, dann lässt sie das in der Regel auch zu. Hiermit wird verhindert, dass infektiöse Reste des Beißwerkzeugs oder des Kopfes in der Wunde steckenbleiben. Ebenso wichtig ist es, den Körper der Zecke nicht zu zerquetschen, da hierdurch hochinfektiöse Keime des Darmes in die Wunde gepresst werden können. Auch sollte die Zecke vor dem Herausziehen nicht getötet werden, da sie sonst im Todeskampf gefährliche Keime in die Bisswunde entlässt.
Verwendung von Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenhaken
Wie man mit den verschiedenen Werkzeugen beim Entfernen vorgeht, darüber berichtet die hervorrragend gemachte Seite http://www.zecken.de/schuetzen-sie-sich/entfernen-von-zecken so umfassend und kompetent, dass wir dem nichts hinzufügen möchten. Hier werden alle Varianten ausführlich und leicht verständlich erklärt.
Zecken lauern vor allem im Wald oder in Wiesen
Es ist deshalb überaus ratsam, bei Wanderungen in solche Gebiete lange Hosen und Oberbekleidung zu tragen. Weitere Tipps zur wirksamen Zeckenbiss Vorbeugung >>
Wenn man in einem gefährdenten Gebiet (z. B. Bayern oder Südwestdeutschland) lebt, und oft in der freien Natur unterwegs ist, kann man in Erwägung ziehen, sich gegen die Krankheit "FSME" impfen lassen.
Zuvor sollte man sich allerdings über die damit verbundenen Risiken informieren >>
Sind Zeckenbisse generell und immer gefährlich?
Nein, es ist wichtig zu wissen, dass nicht jeder Zeckenbiss eine Krankheit zur Folge haben muss. Hierzu hat die Webseite https://tierabwehr.net/zeckenbiss-was-tun/ ebenso ausführlich berichtet. Lediglich infizierte Zecken bringen akute Gefahren mit sich. Bei einem Zeckenbiss sollte man im allgemeinen den Arzt aufsuchen, der evtl. Infektionen anhand diverser Labortests nachweisen kann. Treten nach einem Biss Symptome auf, die einer Grippe ähneln, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn sich um die Bissstelle ein rötlicher Ring bildet.
Übertragbare Krankheiten
FSME - Hirnhautentzündung:
Die eine große Krankheitsgefahr nach einem Zeckenbiss ist eine Viruserkrankung FSME (Hirnhautentzündung). Die ersten Symptome sind denen einer Virusgrippe ähnlich. Nach einer Weile lassen diese nach um, sich nach einer kurzen Zeit mit hohem Fieber wieder zu manifestieren.
Wichtig: In diesem Stadium ist es lebensnotwendig, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Wird nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu Ausfällen der Hirnfunktion und zu einer Entzündung des Rückenmarkes kommen. Im schlimmsten Fall kann diese Erkrankung zum Tode führen.
Borreliose:
Die andere Gefahr die von einem Zeckenbiss ausgeht ist die bakterielle Infektion Borreliose. Das erste Symptom ist meist eine Rötung um den Einstich herum. Diese kann Auftreten, muss aber nicht. In einigen Fällen wird eine Infektion erst viele Monate nach dem Zeckenbiss erkannt. Die weiteren Symptome einer beginnenden Borreliose sind Fieber, Schmerzen und Entzündungen der Augen. Viele Betroffene tun das als eine harmlose Erkältung ab, weil sie nicht wissen, das sie das Opfer einer Zecke geworden sind. Ohne Behandlung kommt es zu Entzündungen der Gelenke und der Muskeln. Auch der Herzmuskel kann davon betroffen sein. Wird dann nicht schnell genug gehandelt, kann die Borreliose tödlich enden.
Ist die Diagnose nicht eindeutig zu stellen, kann eine Blutentnahme Klarheit bringen. Eine Borreliose ist heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Behandelt wird mit einem geeigneten Antibiotikum. Dies sollte aber keinesfalles generell nach einem Zeckenbiss geschehen, sondern nur wenn eine Borreliose diagnostiziert wird. Die Heilungschancen sind gut. Das gilt für jedes Stadium der Erkrankung. Es gibt immer wieder Patienten, die eine Infektion mit der Borreliose nicht einmal bemerken. Allerdings ist dann das Risiko einer späteren Nervenerkrankung höher, als bei einer erfolgreichen Therapie.
Sollten nach einem Zeckenbiss Bedenken entstehen, ist es immer sinnvoll einen Arzt zu konsultieren. Es ist aber wichtig zu wissen, das nur jeder zehnte Zeckenbiss eine Erkrankung zur Folge hat.