zeckenschutz-infos.de

Zeckenschutzimpfung - Ja oder nein?

Impfung gegen Zecken - Pro & Contra

Bei der wichtigen Frage, ob eine Zeckenimpfung für Erwachsene und Kinder angeraten ist oder nicht, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Wichtig ist insbesondere der Wohn- oder Urlaubsort sowie auch berufliche Aspekte. Von den beiden bekannten Krankheiten, die durch Zeckenbisse übertragen werden können, kann beim Menschen alleine die Infektionsgefahr einer Frühsommer-Hirnhautentzündung mittels einer FSME-Schutzimpfung vermieden werden. Gegen Borreliose gibt es leider noch keinen prophylaktischen Impfstoff.

Ist eine FSME Impfung sinnvoll?

Wenn man in einem Risikogebiet für Zecken wohnt oder (in Beruf oder Freizeit) zu den besonders gefährdeten Personengruppen gehört, kann eine aktive FSME Impfung eventuell angebracht sein. Empfohlen wird sie allen Erwachsenen sowie Kindern ab sechs Jahren, die in Risikogebieten wohnen oder sich dort zeitweise, zum Beispiel im Urlaub, aufhalten. Die reguläre Impfung wird in drei Terminen durchgeführt; hierbei finden die beiden ersten in einem Abstand von einem bis maximal drei Monaten statt. Die letzte schließt sich daran etwa fünf bis zwölf Monate später an.

Der Impfschutz hält drei Jahre. Eine passive Impfung (nach einem Zeckenbiss) ist jedoch nicht verfügbar. Ist der Entschluss zu einer kurzfristigen Reise in ein Risikogebiet erfolgt, kann man sich durch eine kurzfristige FSME Schnellimmunisierung schützen. Diese erfolgt innerhalb eines Zeitraumes von ein bis zwei Monaten. Sie bietet einen im allgemeinen als ausreichend angesehenen Impfschutz von nahezu 100%, nicht jedoch die Langzeitwirkung. Die Impfung erfolgt derart, dass dem Körper abgetötete FSME-Viren zugeführt werden. Daraufhin produziert er die erforderlichen Antikörper, so dass bei einem tatsächlichen Eindringen von FSME-Viren als Folge eines Zeckenbisses diese erkannt und unschädlich gemacht werden können.

Buchtipp: "Leitfaden zur Impfentscheidung: 30 Fakten" von Andreas Bachmair

Wichtige Fakten zur Impfung:

Selbst in den Risikogebieten Deutschlands ist die Chance einer Ansteckung bzw. einer FSME Erkrankung sehr gering, sie hat aber in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch führt nicht jeder Zeckenbiss automatisch zu einer FSME Erkrankung.

Lassen Sie sich nicht durch Horrorszenarien, wie sie von der Pharmamaindustrie in den Medien verbreitet werden, beeinflussen, da diese primär ihren Impfstoff verkaufen will und deshalb mitunter dazu neigt, das Zeckenproblem unnötig zu dramatisieren. Gerade bei Kindern sollte man äußerst vorsichtig sein, wie folgender Artikel von Report Mainz zeigt. Ergänzend sollte man wissen, dass eine FSME-Schutzimpfung unter Umständen schwerste Nebenwirkungen mit sich bringen kann.

Mögliche Nebenwirkungen:

Soll ich mich nun impfen lassen?

Diese Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist: Als Risikogebiet gilt in der Bundesrepublik derzeit nur Süddeutschland. Bundesbürger aus nördlicheren Bundesländern sollten mögliche Nebenwirkungen und Risiken also genaustens studieren und erst dann abwägen.

Zahlt die Krankenkasse?

In der Regel bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung die FSME-Schutzimpfung, es sind aber auch Fälle von Kassen bekannt, in denen die Kosten nicht getragen wurden. Am besten sollten Sie vor der Impfung bei der Krankenkasse nachfragen.

Borreliose Impfung?

Die Borreliose kann beim Menschen derzeit noch nicht durch eine Impfung verhindert werden, obwohl sie häufiger als die Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis / FSME) auftritt. An der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Borreliose wird geforscht. Borreliose ist mit Medikamenten gut zu behandeln; da bei dieser Erkrankung jedoch Fehldiagnosen häufig sind, wird die erforderliche Therapie mitunter zu spät eingeleitet. Für Hunde gibt es seit einigen Jahren einen Impfstoff gegen die Borreliose. Die Impfung wird beispielsweise von der AGILA Tierkrankenversicherung übernommen.

Gefährdete Gebiete

In Deutschland sind vor allem süddeutsche Gebiete vom Vorkommen der durch Zecken übertragbaren FSME betroffen. Außerhalb Süddeutschlands kommt die Krankheit noch in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns vor. Im Süden Europas sind Teile Österreichs und der Schweiz Risikogebiete; ebenso Teile Ungarns, Bulgariens und Rumäniens. In Skandinavien ist lediglich ein kleines Gebiet in Südostschweden betroffen. Im Nordosten Europas ist Polen teilweise Risikogebiet; die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sind es zur Gänze. Ebenso sind Weißrussland und Russland betroffen; in der Ukraine gilt dies besonders für die westlichen Landesteile. Es ist zu erwarten, dass die Risikogebiete sich weiter ausbreiten; viele Biologen sehen einen Zusammenhang mit der durch CO2 verursachten Erderwärmung.

Wenn ein vergangener Winter sehr milde war, überleben zumeist überdurchschnittlich viele Zecken. Somit leben auch mehr infizierte Zecken als in einem durchschnittlichen Sommer. Je mehr Zecken vorhanden sind, um so größer ist die statistische Gefahr, gebissen zu werden. Wer weiter weg verreist (z. B. in tropische Länder), der sollte sich zudem mit einer unbedingt notwendigen Malaria-Schutzimpfung wappnen.

Wo lauern die Gefahren?

Wer sich fast nie im Wald oder einem Garten aufhält, ist nur wenig in Gefahr, von einer Zecke gebissen zu werden. Ganz geschützt ist er auch nicht, denn beim Radfahren kann das Bein mal ein wenig Gras streifen - und dass genau auf dem gestreiften Grashalm eine Zecke lauert, ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht absolut auszuschließen. Wer aber im Wald arbeitet oder gerne im Wald spazierengeht, hat ein erhöhtes Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden. Die gleiche Gefahr besteht auch im eigenen Garten. Zecken lauern nicht, wie mitunter noch vermutet wird, auf Bäumen, sondern auf Grashalmen oder Pflanzen. Der Rasen im Freibad ist zwar durchaus geeignet, um sich eine Zecke einzufangen. Da diese sich aber nicht sofort festbeißt, sondern zunächst auf der Suche nach einer idealen Bissstelle auf der Haut herumkrabbelt, wird sie im Wasserbecken oder unter der Dusche abgewaschen, ehe sie zugebissen hat.

Es gibt durchaus Krankheiten, welche die Gefahr eines Zeckenbisses erhöhen. Wer beispielsweise an Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa erkrankt ist, muss häufiger "im Gebüsch verschwinden" als ein durchschnittlicher Waldspaziergänger. Damit steigt auch das Risiko eines Zeckenbisses signifant.

Es gibt Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Zeckenbisses zu verringern. Der Rat, den Weg nicht zu verlassen, ist für Pilz- und Beerensammler oder bei der Verrichtung dringender menschlicher Bedürfnisse nicht immer befolgbar.

Zeckenspray hält mit einer großen Wirksamkeit Zecken von der Haut fern. Soviel Haut wie möglich mit Kleidung zu bedecken, ist zum einen nicht hundertprozentig wirksam, da Zecken auch unter die Kleidung krabbeln können und zum anderen macht ein Sommerspaziergang mit übermäßiger Bekleidung nur begrenzt Spaß. Das sorgfältige Absuchen nach Zecken hilft, solange sie sich noch nicht festgebissen haben. Die Anwendung von Alternativen ist in Deutschland derzeit teilweise erforderlich, da in einigen Bundesländern die Nachfrage nach Zeckenschutzimfpungen größer ist, als die zur Verfügung stehende Menge des Impfstoffes.